Geplant war, dass wir in den Verästelungen des Spreewaldes fahren können und fahren nach Lübbenau. Aber irgendwie kam es uns dort "spanisch" vor und wir fragen in einer Touristeninfo, wo uns gesagt wird, dass der Spreewald ein Naturschutzgebiet sei und mit Sportboote mit Motorantrieb ohne Sondergenehmigung nicht befahren werden darf.
Im Nachhinein "logisch", aber im Wanderatlas sind "rot" gekennzeichnete Gewässer als Fahrverbot für Sportboote als verboten gekennzeichnet und blaue als erlaubt... und die Spreewaldkanäle sind doch alle "blau" markiert!?!?!?
Jedenfalls finden wir dann irgendwo einen kleingedruckten Hinweis, dass der Spreewald für Sportboote unterhalb von der Stadt Leibsch nicht befahren werden darf!
Jetzt wünschte man sich ein Kajak - denn das relativ breiten Schlauchboot war nicht geeignet um durch die schmalen Kanäle zu rudern - na mal sehen, vielleicht mieten wir uns andermal hier eins. Jedenfalls kann ich es jedem als Sonntagserlebnis empfehlen.
Durch dieses Fahrverbot musste nunmehr ein Plan B her und wir entscheiden uns zum Neuendorfer See zu fahren und hofften am Campingplatz bei Alt-Shadow eine geeignete Wasserstelle zu finden, was auch der Fall ist. Allerdings sind einige Camper irretiert, als fremde Nichtcamper anfangen dort ein Schlauchboot aufzublasen.
Jedenfalls geht es dann los, ziemlich spät, es ist immerhin bereits 14 Uhr.
Nach einem herrlichen Picknick auf dem Neuendorfer See fahren wir nach westen an der Ortschaft Neuendorf am See in die Spree. Nach ca. 3 km erreichen wir eine Selbstbedienungsschleuse. Hier möchte ich erwähnen, dass es automatische Selbstbedienungsschleusen gibt, die über ein Rohrgestänge ausgelöst werden und den Schleusenvorgang automatisch erledigen (man bleibt also im Boot) und solche, bei denen man aktiv am Öffnen und Schließen der Tore und der Schleusenventile beteiligt ist (man also das Boot verlassen muss). Dies hier ist eine solche Schleuse.
Da das Schleusentor geschlossen ist, musste ich seitlich vor der Schleuse aussteigen, die Treppe zur Schleuse hoch gehen und den Wasserstand durch öffnen der Schleusenventile auf das Niveau bringen um das Einfahrschleusentor öffnen zu können. Nach dem öffnen zurück zum Boot, in die Schleuse einfahren, raus aus dem Boot, Schleusentor schließen, Ventil schließen, entgegengesetzes Ventil öffnen um den Wasserstand auf das Niveau der Zielrichtung auszugleichen, dann kann man dieses Tor öffnen, wieder rein ins Boot und ausfahren... und das wars...
...denkste, denn kaum 200m um die Ecke gefahren war genau wieder so eine solche zweite Schleuse.
Es ist irgendwie abenteuerlich diese alten Schleusen selbst zu bedienen.
Auf dem Foto erkennt man sehr schön die Schleusenventilhebel, deren Gestänge am Tor, die hinab ins Wasser führen und die Hebel um die Schleusentore zu öffnen, die beiden, die jeweils nach schräg oben zeigen. Bei diesen Schleusengängen braucht man ein bisschen Kraft, keine Höhenangst (Stichwort Lochgitter auf den Toren) und ein bisschen Köpfchen, darüber wie so eine Schleuse überhaupt funktioniert, wobei man es mit einem logischen Verstand locker schaffen sollte. Wenn nicht, einfach warten, bis ein anderes Boot kommt...
Jedenfalls fahren wir dann den Spree-Dahme-Umflutkanal zum Köthener See nach Köthen. Dort ist eine Wassergestätte, an der man fest machen kann. Da meine Frau immer ein reichhaltiges Picknick dabei hat, genießen wir unseren eigenen Kaffee und Kekse auf dem Köthener See.
Diese kurzen Kanalstrecken, aber auch die Strecke nach Märkisch Buchholz sogar bis hoch zum Streganzer See bei Prieros, sind wir inzwischen gefahren, sie sind sehr erholsam und als Fahrstrecken sehr zu empfehlen.
Fazit:
Unbedingt fahren,
wir werden diese Tour bestimmt wiederholen
Gesamtstrecke: 26 km
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Toller Artikel, super Tour!
AntwortenLöschenLG
Daniel
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