Sonntag, 29. Juni 2008

Spreewald - vom Neuendorfer See bis Köthener See und zurück - 26 km

Für die heutige Fahrt habe ich mich vom Wanderatlas täuschen lassen.
Geplant war, dass wir in den Verästelungen des Spreewaldes fahren können und fahren nach Lübbenau. Aber irgendwie kam es uns dort "spanisch" vor und wir fragen in einer Touristeninfo, wo uns gesagt wird, dass der Spreewald ein Naturschutzgebiet sei und mit Sportboote mit Motorantrieb ohne Sondergenehmigung nicht befahren werden darf.

Im Nachhinein "logisch", aber im Wanderatlas sind "rot" gekennzeichnete Gewässer als Fahrverbot für Sportboote als verboten gekennzeichnet und blaue als erlaubt... und die Spreewaldkanäle sind doch alle "blau" markiert!?!?!?
Jedenfalls finden wir dann irgendwo einen kleingedruckten Hinweis, dass der Spreewald für Sportboote unterhalb von der Stadt Leibsch nicht befahren werden darf!


Jetzt wünschte man sich ein Kajak - denn das relativ breiten Schlauchboot war nicht geeignet um durch die schmalen Kanäle zu rudern - na mal sehen, vielleicht mieten wir uns andermal hier eins. Jedenfalls kann ich es jedem als Sonntagserlebnis empfehlen. 

Durch dieses Fahrverbot musste nunmehr ein Plan B her und wir entscheiden uns zum Neuendorfer See zu fahren und hofften am Campingplatz bei Alt-Shadow eine geeignete Wasserstelle zu finden, was auch der Fall ist. Allerdings sind einige Camper irretiert, als fremde Nichtcamper anfangen dort ein Schlauchboot aufzublasen. 

Jedenfalls geht es dann los, ziemlich spät, es ist immerhin bereits 14 Uhr. 

Nach einem herrlichen Picknick auf dem Neuendorfer See fahren wir nach westen an der Ortschaft Neuendorf am See in die Spree. Nach ca. 3 km erreichen wir eine Selbstbedienungsschleuse. Hier möchte ich erwähnen, dass es automatische Selbstbedienungsschleusen gibt, die über ein Rohrgestänge ausgelöst werden und den Schleusenvorgang automatisch erledigen (man bleibt also im Boot) und solche, bei denen man aktiv am Öffnen und Schließen der Tore und der Schleusenventile beteiligt ist (man also das Boot verlassen muss). Dies hier ist eine solche Schleuse.

Da das Schleusentor geschlossen ist, musste ich seitlich vor der Schleuse aussteigen, die Treppe zur Schleuse hoch gehen und den Wasserstand durch öffnen der Schleusenventile auf das Niveau bringen um das Einfahrschleusentor öffnen zu können. Nach dem öffnen zurück zum Boot, in die Schleuse einfahren, raus aus dem Boot, Schleusentor schließen, Ventil schließen, entgegengesetzes Ventil öffnen um den Wasserstand auf das Niveau der Zielrichtung auszugleichen, dann kann man dieses Tor öffnen, wieder rein ins Boot und ausfahren... und das wars...



...denkste, denn kaum 200m um die Ecke gefahren war genau wieder so eine solche zweite Schleuse. 

Es ist irgendwie abenteuerlich diese alten Schleusen selbst zu bedienen.
Auf dem Foto erkennt man sehr schön die Schleusenventilhebel, deren Gestänge am Tor, die hinab ins Wasser führen und die Hebel um die Schleusentore zu öffnen, die beiden, die jeweils nach schräg oben zeigen. Bei diesen Schleusengängen braucht man ein bisschen Kraft, keine Höhenangst (Stichwort Lochgitter auf den Toren) und ein bisschen Köpfchen, darüber wie so eine Schleuse überhaupt funktioniert, wobei man es mit einem logischen Verstand locker schaffen sollte. Wenn nicht, einfach warten, bis ein anderes Boot kommt...

Jedenfalls fahren wir dann den Spree-Dahme-Umflutkanal zum Köthener See nach Köthen. Dort ist eine Wassergestätte, an der man fest machen kann. Da meine Frau immer ein reichhaltiges Picknick dabei hat, genießen wir unseren eigenen Kaffee und Kekse auf dem Köthener See. 

Danach geht's zurück, es ist schon später Nachmittag.


Diese kurzen Kanalstrecken, aber auch die Strecke nach Märkisch Buchholz sogar bis hoch zum Streganzer See bei Prieros, sind wir inzwischen gefahren, sie sind sehr erholsam und als Fahrstrecken sehr zu empfehlen. 

Fazit:
Unbedingt fahren,
wir werden diese Tour bestimmt wiederholen


Gesamtstrecke: 26 km 
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Sonntag, 22. Juni 2008

Schwielowsee - Potsdam Rundfahrt - 55km

Nach unserer ersten Fahrt haben wir das Boot und seine Möglichkeiten schon ein wenig kennen gelernt und trauen uns heute ein Tour von immerhin 55 km zu.

Am Schwielowsee im Ort Mittelbusch bei Ferch führt eine kleine Straße direkt zum und dann eine unbefestigte Straße am Wasser entlang, wo man mit dem Auto dicht ans Wasser kommt und die Vorbereitungen erledigen kann. Nach 40 Minuten sind wir fertig zur Fahrt.

Es geht also los am Schwielowsee, der berüchtigt dafür ist, dass er durch seine Lage und Größe (5 km) einen ziemlichen Wellengang haben kann, wenn es ein wenig windig ist.

Mitten auf dem Schwielowsee lassen wir uns treiben und frühstückten erst einmal.

Dann fahren wir die Havel Richtung Geltow, an Werder vorbei über den Grossen Zernsee, dem Kleinen Zernsee an Phöben vorbei, bewundern dort das Landschaftsschutzgebiet und fahren bis zum Sacrow-Paretzer-Kanal, in den wir rechts einbiegen, über den Schlähnitzsee weiter am Fahrlander See vorbei, über den Weisser See und Jungfern See zum Tiefer See zur Schloss Glienicke und der Glienicker Brücke gelangen.

 
Weiter geht es am Jagdschloss Glienicke vorbei...
 

...in einen kurzen schmalen Kanal nach Potsdam. Dort werden wir von einem grossem Ausflugsdampfer überholt. Die Verwirbelungen im Wasser die der Dampfer im schmalen Kanal erzeugt, erschwert das Manövrieren mit unseres kleinen Schlauchboot. Einerseits wollen wir nicht vom Dampfer angesaugt werden, andererseits wollen wir nicht ans Ufer gedrückt werden. Es war spannend aber zu schaffen. 


 
Über den Templiner See kommen wir dann wieder zurück zum Schwielowsee, es ist schon 19:30 Uhr. Das Wetter ist leicht regnerisch und windig. Der kleine 2,5 PS Johnson Aussenboarder hat etwas Mühe gegen den Wind nach Mittelbusch zu fahren...


...und ganz frisch bin ich inzwischen auch nicht mehr.


Und genau hier zeigen sich erste Schwächen unseres Gefährtes. Der Holz-Spiegel wird durch zwei Teleskopstangen, die irgendwo in der Mitte des Bootes gesteckt werden, stabiliesiert. Einerseits passiert es, dass eine dieser Teleskopstange gelegentlich aus der Bootsöse springt. Anderseits ist die Arretierung der Teleskopstangen in sich mit einem Plastikring so unstabil, dass sich die Stangen ineinander schieben und der Spiegel somit unstabil wird. Beim Festziehen der entsprechenden Flügelschraube bricht der Plastikring und aus ist's mit der Arretierung einer Teleskopstange.
Wir erreichen zwar mit langsamer vorsichtiger Fahrt unser Ziel, aber haben gelernt, dass diese Konstruktion für solche weiten Fahrten nicht geeignet ist.
Zuhause habe ich diese Konstruktion überarbeitet, indem ich die Teleskopstangen insofern in der passenden Länge arretiert habe, indem ich die Rohre durchbohrt und mit einer Schraube unverrückbar arretiert habe. Somit ist dieses Problem für die weitern Fahren gelöst. Das herausspringen der Stangen aus der Bootsöse habe ich ebenfalls durch eine kleine Schraube gelöst, deren Schraubenkopf nach dem Einsetzen verhindert, dass die Stangen herausrutschen.


Als wir dann gegen 21:00 Uhr zuhause ankommen waren wir einerseits erschöpft, von der Sonne und einen leichten Sonnenbrand, aber seelisch total erholt. Die Eindrücke an jeder Ecke etwas neues zu sehen ließ überhaupt keine Langweile aufkommen.
Jedenfalls wird es uns am nächsten Sonntag wieder aufs Wasser ziehen, wir haben uns schon den Spreewald ausgesucht. Mehr dazu im nächsten Post.

Die Benzinkosten hielten sich übrigens auch in Grenzen, wie hatten lediglich einen 5 l Kanister dabei, für diese Fahrt reichte er, wenn auch knapp, aber längere Strecken wird man mit diesem Böötle an einem Tag nicht schaffen.

Fazit:
Abwechslungsreiche Strecke mit hauptsächlich großen Seen.

Gesamtstrecke. 55 km
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Sonntag, 15. Juni 2008

...unsere erste Bootsfahrt - Dämeritzssee, Seddin See, Langer See, Dahme, Müggelspree, Müggelsee, Dämeritzsee-35 km

Wir haben uns natürlich den Kompas-Wasserwanderatlas besorgt, um eine Übersicht und nützliche Informationen der Gewässer zu erhalten. Leider findet man in ihm keine Hinweise auf Stellen bei denen man ein Boot zu Wasser lassen kann.

Ich recherchiere mithilfe von Google-Earth und Internet-Kartenmaterial, wo sich solche Stellen befinden können und das funktioniert ganz gut.

Wir haben uns für die erste Fahrt den Dämeritzsee ausgesucht und ich finde in Erkner die so genannte Uferstraße die direkt zum Dämeritzsee führt. Diese Stelle ist ideal, um das Schlauchboot aufzublasen und zu Wasser zu lassen.

Wir legen unsere Touren hauptsächlich auf Sonntags, denn nur an jenem Wochentag können wir uns hierfür den ganzen Tag Zeit nehmen. 
In der Regel werden wir gegen 9 Uhr am Wasser sein und nach ungefähr 30-45 Minuten mit dem Aufblasen und beladen fertig sein zum Auslaufen...

Wir fahren heute eine Rundfahrt vom Dämeritzssee bei Erkner über den Grosser Kanal und Seddinsee nach Schmöckwitz. Weiter über Langer See über die Dahme nach Grünau und bei Köpenick in die Müggelspree zum Grosser Müggelsee, weiter nach Rahnsdorf/Neu Venedig zurück zum Dämeritzsee, wo wir dann gegen 19 Uhr an unserer Landungsstelle ankommen.
Hier ein Kartenlink: (Link)


Die Strecke beträgt lt. Kompass Wasserwanderatlas ca. 35 km.
Nach ca. 30 Minuten war wieder alles verstaut im Kofferraum und es ging nach hause.


Was uns von Anfang an gefiel war, dass wir äußerst mobil sind.
Wir können uns zuhause aussuchen welchen See, welchen Kanal wir befahren wollen,

mit dem Auto direkt dort hin fahren und die neue Region mit unserem Böötle erkunden.
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Sonntag, 8. Juni 2008

Sevylor Supercaravelle XR116GTX-7, unser erstes Schlauchboot

Es ist ein heißer Juni des Jahres 2008 und ich prüfe am Wochenende meine e-mails.
Ein Werbemail bietet mir ein Schlauchboot-Kajack an und es weckt sofort meine Neugier.

Ich surfe im Internet und informiere mich diesbezüglich weiter, denn ein Kajak erscheint für mich und meiner Frau als zu klein.

So stoße ich auf ein preiswertes Schlauchboot bei dem man einen Außenboardspiegel anbringen kann und somit mit einem 2,5 PS Außenboarder schon sehr mobil ist.

Ich entscheide mich für die Supercaravelle XR116 GTX-7 von Sevylor.
Es hat immerhin eine Länge von 3,80 m und ist somit groß genug für zwei Personen und Gepäck wie Kühltaschen und Rucksäcke für nötiges Zubehör (dazu mehr unter Equipment).


Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf ca. 150,- Euro für das Schlauchboot, 70,- Euro für den Spiegel und 450,- Euro für einen 4-Takt Johnson 2,5 PS Außenboardmotor.

Das ist ein überschaubares Budget für ein neues Hobby, bei dem ich ja noch nicht abschätzen kann ob es meiner Frau und mir längerfristig gefallen wird...
...schön, es kommt sicher noch der Eine und Andere Euro für Zusatz-Equipment wie Anker etc. hinzu, aber jeder verdammte Euro wird letztlich sein Geld wert sein.

So bestelle ich also diese Artikel und warte ungeduldig auf den Paketeingang.


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Foto:
Unser erstes Sevylor-Böötle in einer Selbstbedienungsschleuse

bei Leibsch nahe Neu Lübbenau, Spreewald.
Mehr dazu im Post "Bootsfahrt Spreewald vom 29.6.2008".

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